KI-Verordnung / AI Act: Was du wissen musst

Die EU-KI-Verordnung (AI Act) markiert einen Meilenstein in der Regulierung Künstlicher Intelligenz. Ab dem 2. Februar 2025 gelten erstmals weltweit verbindliche Regeln für KI-Systeme. Diese neuen Regelungen sollen sicherstellen, dass KI verantwortungsvoll genutzt wird und das Vertrauen der Nutzer*innen gestärkt wird. Hier findest du die wichtigsten Kernpunkte der neuen Verordnung.

Der risikobasierte Ansatz der KI-Verordnung

Der AI Act verfolgt einen risikobasierten Ansatz zur Regulierung von KI-Systemen. Das bedeutet, dass KI-Anwendungen je nach ihrem potenziellen Risiko in unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden. Diese Einteilung hilft dabei, spezifische Regelungen für verschiedene Arten von KI-Systemen festzulegen und den Schutz der Grundrechte zu gewährleisten.

Die vier Risikokategorien im Überblick:

  1. Verbotene Praktiken: Manche KI-Praktiken werden als so gefährlich eingestuft, dass sie in der EU grundsätzlich verboten sind. Dazu gehört zum Beispiel das soziale Scoring durch Behörden, bei dem das Verhalten von Menschen bewertet und deren Zukunft davon abhängig gemacht wird.
  2. Hochrisiko-KI-Systeme: Bestimmte KI-Anwendungen, wie zum Beispiel solche im Gesundheitswesen, der Justiz oder im Bildungsbereich, gelten als Hochrisiko. Diese Systeme unterliegen besonders strengen Auflagen, um die Sicherheit und den Schutz der Grundrechte sicherzustellen. Dazu gehört unter anderem eine Konformitätsbewertung, bevor das System eingesetzt werden darf.
  3. KI-Systeme mit mittlerem Risiko: Systeme, die potenziell riskante Entscheidungen treffen, müssen Transparenzpflichten erfüllen. Das bedeutet, dass Nutzer*innen darüber informiert werden müssen, wenn sie mit einer KI interagieren.
  4. Minimales Risiko: Die meisten KI-Anwendungen, wie Chatbots oder KI-gestützte Spiele, fallen in diese Kategorie. Diese Systeme unterliegen nur wenigen Vorschriften, da sie keine direkten Auswirkungen auf die Rechte der Menschen haben.

Strenge Auflagen für Hochrisiko-KI-Systeme

Hochrisiko-KI-Systeme unterliegen besonders strengen Anforderungen, um sicherzustellen, dass sie keine negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Dazu zählen unter anderem eine umfassende Konformitätsbewertung, Anforderungen an die Qualität der Daten, die für das Training verwendet werden, und die Verpflichtung zur menschlichen Überwachung. Nur so kann gewährleistet werden, dass diese Systeme sicher und fair eingesetzt werden.

Transparenzpflichten für geringes Risiko

Auch wenn ein KI-System als geringes Risiko eingestuft wird, bedeutet das nicht, dass keine Pflichten bestehen. Transparenz ist ein zentrales Element der KI-Verordnung, und Nutzer*innen sollen immer wissen, wenn sie mit einer KI interagieren. Unternehmen sind daher verpflichtet, klar und verständlich zu kommunizieren, wann und wie KI-Systeme eingesetzt werden.

Unternehmen müssen jetzt handeln

Unternehmen, die KI nutzen oder entwickeln, müssen ihre Systeme rechtzeitig an die neuen Vorgaben anpassen. Wer gegen die Verordnung verstößt, riskiert empfindliche Strafen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um bestehende Anwendungen zu überprüfen, mögliche Risiken zu identifizieren und sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden.

Fazit: Die EU-KI-Verordnung als Chance

Die EU-KI-Verordnung sorgt für mehr Sicherheit und Vertrauen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Unternehmen, die frühzeitig handeln und ihre Systeme anpassen, profitieren nicht nur von einer besseren Compliance, sondern auch von einem gesteigerten Vertrauen der Kund*innen. Die Einhaltung der neuen Vorschriften ist somit nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance, sich positiv von der Konkurrenz abzuheben.

Erfahre mehr über die Auswirkungen der KI-Verordnung auf den Datenschutz in unserem Artikel: DSGVO und KI: Eine neue Herausforderung.